Zusammenfassung
Unter Syringomyelie versteht man einen in der Substanz des Rückenmarks sich entwickelnden, zur Bildung von Höhlen und Spalträumen führenden Prozeß. Im Gegensatz zu der als Hydromyelie bezeichneten einfachen Erweiterung des Zentralkanales ist die Höhlenbildung bei Syringomyelie ein sekundärer Vorgang. Die Syringomyelie beginnt mit einer gliösen Wucherung, die meist von der Umgebung des Zentralkanales ihren Ursprung nimmt und zur Schaffung eines zellreichen, tumorartigen Gewebes führt. Indem das Gliagewebe unter Bevorzugung der grauen Substanz gegen die Kernlager der Vorder- und Hinterhörner vordringt, kommt es zum Untergange der nervösen Elemente, d. h. der Ganglienzellen und der durch die graue Substanz ziehenden Faserbahnen. Das neugebildete Gliagewebe, das Uebergänge zur intramedullären Neubildung (Rückenmarksgliom) zeigt, ist nicht von langer Lebensdauer, sondern zerfällt unter Bildung der für das Leiden charakteristischen Spalträume (Fig. 234). Die Syringomyelie beginnt nahezu konstant im Halsmark, um sich von hier kontinuierlich oder mit Auslassung einzelner Rückenmarkssegmente nach oben und unten auszudehnen. In manchen Fällen lokalisiert sich die Syringomyelie vorzugsweise auf die Gegend der Medulla oblongata (Syringobulbie).
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Jacobsohn, L. (1913). Die Syringomyelie (Rückenmarksgliose). In: Klinik der Nervenkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34539-9_24
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-34539-9_24
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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