Zusammenfassung
Die Festlegung der Zeiteinheit wird von der Astronomie übernommen. Man unterscheidet astronomisch zwei Zeiteinheiten, die Sternzeit und die Sonnenzeit. Als Sterntag wird die Zeit bezeichnet, die vergeht, bis ein bestimmter Fixstern zweimal hintereinander durch den Meridian des Beobachtungsortes gegangen ist, d. h. die Zeit zwischen den beiden Augenblicken, in denen er an zwei einander folgenden Tagen genau im Süden gestanden hat. Dieser Zeitunterschied ist der Sterntag, der wie üblich in 24 Stunden zu 60 Minuten und 60 Sekunden unterteilt wird. Es ist dieses die astronomische Zeiteinheit, während die des bürgerlichen Lebens der sog. Sonnentag ist, der genau in gleicher Weise bestimmt wird, nur daß man statt eines Fixsternes die Sonne benutzt. Mit Rücksicht auf den Umlauf der Erde um die Sonne ist es ohne weiteres ersichtlich, daß beide Tageslängen nicht gleich sind. Eine einfache Überlegung zeigt ja, daß im Laufe eines Jahres, also in 365 Tagen rund, die Sonnenzeit der Sternzeit wegen des vollständigen Umkreisens der Sonne um einen ganzen Tag voraus sein muß. Genauere Beobachtungen lehren, daß ein Sonnentag 3 Minuten 55,9 Sekunden länger ist als ein Sterntag. Mit Rücksicht darauf, daß die Umlaufsgeschwindigkeit der Erde um die Sonne im Laufe des Jahres nicht ganz gleichförmig ist, ist die Länge des Sonnentages im Laufe des Jahres ebenfalls nicht völlig gleichförmig. Die durchschnittliche Länge eines Sonnentages im Lauf eines Jahres gemäß vorstehendem ist der mittlere Sonnentag, die altbekannte Zeiteinheit des bürgerlichen Lebens.
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Block, W. (1928). Messung von Zeiten. In: Messen und Wägen. Chemische Technologie in Einzeldarstellungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34523-8_4
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