Zusammenfassung
Magnus und de Kleyn (139) beobachteten beim decerebrierten Tier auf Drehung des Kopfes eine Abnahme der Streckstarre in den sogenannten „Schädelbeinen“ (die Extremitäten derjenigen Seite, nach welcher das Schädeldach hingedreht wird) und eine Zunahme des Strecktonus in den „Kieferbeinen“ (die Extremitäten derjenigen Seite, nach welcher der Unterkiefer gedreht wird; tonische Hals- und Labyrinthreflexe von Magnus und de Kleyn auf Drehung des Kopfes1. Die „Schädelbeine“ werden mehr oder weniger gebeugt, während die „Kieferbeine“ eine Zunahme der Streckstellung zeigen. Auch im täglichen Leben der Tiere ist die Kopfdrehung manchmal, z. B. beim Hinlegen auf die Seite, von denselben Tonus- und Stellungsänderungen der Extremitäten begleitet. Wenn ein auf allen Vieren stehendes Tier den Kopf nach rechts dreht, schließt sich aber nicht stets ein Sichhinlegen in rechte Seitenlage an. Die Tonusabnahme an den rechten Pfoten ist dann also nur gering oder fehlt, manchmal sieht man sogar, daß entgegengesetzt dem Einfluß der tonischen Halsreflexe, sich die rechten Pfoten etwas mehr strecken und auswärts stemmen. Besonders deutlich sind die entgegengesetzten Reaktionen zu beobachten, wenn bei stehenden Tieren der Kopf gedreht wird, die Kieferbeine zeigen dann eine Beugung, während die Schädelbeine sich strecken und auswärts stemmen und somit ein Fallen nach der Schädelseite verhindern (Abb. 101).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Rademaker, G.G.J. (1931). Die Änderungen des Stütztonus bei Drehung und Wendung des Kopfes. In: Das Stehen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 59. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34482-8_9
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