Zusammenfassung
Über die zu ergreifenden Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse der Porzellanarbeiter, insbesondere an den Orten, wo ihre Anfälligkeit an Lungenkrankheiten und Tuberkulose erheblich das Normale überschreitet, wären folgende Gesichtspunkte in den Vordergrund zu stellen:
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1.
Vermeidung unnötigen Staubentweichens in die Arbeitsräume. Dieser Abschnitt wäre evtl. noch ausführlicher zu bearbeiten an Hand der Vorschläge, die Bogner, Koelsch u. a. gemacht haben, und die durchaus diskutierbar sind. Die durchschnittliche Staubmenge sollte etwa 5–10 mg im Kubikmeter nicht überschreiten, genaue Vorschläge sind noch nicht zu machen. Die Prozeduren, die stark Staub machen, vor allem die Kollergänge, sind in geeigneter Weise verglast einzubauen und zu entstauben und von den anderen Betrieben zu trennen. Natürlich darf die Staubabsaugung nicht zu Zugbelästigung führen. Weiter wird zur Vermeidung des Staubes möglichste Reinlichkeit in den Betrieben durchzuführen sein. Auch feuchter. Abfall wird Staubquelle, wenn er im Arbeitsraum vertrocknet und zertreten wird. Hier wäre mit Strenge, guten Fußböden und feuchter Reinigung, Abfallschüsselchen usw. sicher viel zu erreichen.
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2.
Hustende Kranke mit offener Tuberkulose sind aus den Betrieben zu entfernen. Dazu kann es nötig werden, die staubgefährdeten Arbeiter periodisch zu untersuchen.
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3.
Alle Bestrebungen, aus den Porzellinerfamilien Leute mit offener Tuberkulose zu entfernen und sie Anstalten zu überweisen oder in besonderen Zimmern der Wohnung unterzubringen, sind zu fördern.
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4.
Keine Erfahrung habe ich, ob kurze Arbeitspausen, um die Selbstreinigung zu fördern, wie sie Koelsch und Kaestle empfehlen, eine praktische Bedeutung haben. Daß wochenlanger Sanatoriumsaufenthalt erholt, ist klar.
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Lehmann, K.B. (1929). Maßnahmen. In: Über die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in der deutschen keramischen insbesondere der Porzellan - Industrie mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkulosefrage. Schriften aus dem Gesamtgebiet der Gewerbehygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34464-4_9
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