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Drei Beiträge zum Problem des Schülerselbstmords

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Book cover Heilen und Bilden
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Zusammenfassung

Im Winter 1910 erschoß sich in Wien ein Gymnasiast aus vornehmer Familie, nachdem er einen schlechten Semestralausweis erhalten hatte. Das traurige Ereignis wurde zum Anlaß einer scharfen Preßfehde gegen unsere Gymnasien und ihre Lehrer. Damals schrieb ich meinen Aufsatz über Schülerselbstmord. Das praktische Bedürfnis nach Verteidigung der Schule gegen ihre Widersacher hatte ich damit befriedigt. Mein theoretisches Interesse war längst durch andere Aufgaben gefesselt. So kommt es, daß ich auch heute über Schülerselbstmord nur das zu sagen weiß, was ich vor drei Jahren veröffentlicht habe. Es ist bis jetzt nur wenig beachtet worden. Aber für meinen Standpunkt fochten mit der Propaganda der Tat die jugendlichen Selbstmörder. Immer wieder hörte man von Volksschülern und Schülerinnen, die bei unbedeutendem Anlaß Hand an sich legten. Immer mehr schwand dadurch die Neigung, den Schülerselbstmord als das traurige Privileg der Mittelschule, insbesondere der Gymnasien, zu betrachten. Immer deutlicher erkannte man, daß Schülerselbstmord und Schule oft genug gar keine Beziehung zueinander haben. Und selbst dort, wo ein Zusammenhang erkennbar ist, beginnt man zu fragen, wie Strafen und Mißerfolge, die von den meisten Schülern mit glücklicher Leichtigkeit ertragen werden, den und jenen aus dem Leben treiben können. Als eine eindringliche Formulierung dieser Frage kann vielleicht mein Schriftchen noch immer einiges Interesse beanspruchen. Jedenfalls gilt auch für dieses Problem der Grundsatz: Prudens interrogatio dimidium est veritatis.

Aus den „Diskussionen des Wiener psychoanalytischen Vereins. 1. Heft. Über den Selbstmord, insbesondere den Schülerselbstmord.“ Bergmann, Wiesbaden, 1910. 60 Seiten.

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Alfred Adler Carl Furtmüller Erwin Wexberg

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1922 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Oppenheim, D.E. (1922). Drei Beiträge zum Problem des Schülerselbstmords. In: Adler, A., Furtmüller, C., Wexberg, E. (eds) Heilen und Bilden. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34425-5_33

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-34425-5_33

  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich

  • Print ISBN: 978-3-662-34155-1

  • Online ISBN: 978-3-662-34425-5

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