Zusammenfassung
Schon Ludwig XIV. äußerte einmal, das in Frankreich das Königtum wanke, sobald die Pariser von Langeweile geplagt würden. Von jeher ging daher die Hauptsorge eines jeden Regenten dahin, das unruhige Volk auf irgendeine Art zu zerstreuen, namentlich aber es von den inneren Zuständen des Landes abzuziehen und sein Augenmerk andern Dingen, besonders nach auswärts, zuzulenken. Keiner unter den französischen Herrschern hat es besser verstanden, die schlimmen Eigenschaften seiner von Haus aus hochbegabten Bevölkerung zu beschwichtigen und im Interesse der Herrschsucht auszunutzen, als Napoleon III. Welchen Alusgang auch alle seine auf dieses Ziel gerichteten Unternehmungen finden mochten, die Pariser ließen sich wieder beruhigen, wenn man ihnen sagte, sie hätten Frankreich Ehre und Ruhm gebracht. Die Selbstüberschätzung hatte vor Ausbruch des Krieges von 1870 in Frankreich ihren Gipfel erreicht, und mit ihr auch die Lüge.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Höcker, O. (1915). Paris und die große Nation. In: Der Nationalkrieg gegen Frankreich 1870–1871. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34107-0_7
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