Zusammenfassung
Wir setzen unsre Wanderung fort in fast östlicher Richtung von der Nordspitze des Tanganika aus, um zum Viktoria Njansa zu gelangen, jenem Wasserbecken, welches trotz seiner ungeheuren Ausdehnung und verhältnismäßigen Küstennähe erst in der Mitte unsres Jahrhunderts entdeckt warden sollte. Vielleicht kann man sagen wiederentdeckt, den es ist fast so gut wie sicher, daß die Alten diesen und vielleicht auch die andern beiden südlichen Quellseen des Nils, außer dem Tanasee in Abessinien, gekannt haben. Sagt doch Aristoteles in seiner Historia animalium VIII 2 ganz lakonisch: „Die Kraniche ziehen bis an die Seen oberhalb Ägypten, woselbst der Nil entspringt. Dort herum wohnen die Pygmäen (von Schweinfurt entdeckte Zwergvölker der Akka), und zwar ist das keine Fabel, sondern reine Wahrheit, Menschen und Pferde sind von kleiner Art und wohnen in Höhlen.“ Aristoteles nimmt die Wissenschaft von dem Arsprung des Nils als etwas ganz Bekanntes an, und die Alten hatten zweifellos eine weit bessere Kenntnis vom Innern Afrikas, wie wir bis in unser Jahrhundert hinein, eine einigermaßen beschämende Thatsache, die nur dadurch entschuldbar ist, daß die europäischen Nationen bis in die neueste Zeit von andern weltbewegenden Fragen derart in Anspruch genommen worden sind, daß Afrika das Interesse der Kulturnationen bislang nicht auf sich zu lenken vermochte.
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Reichard, P. (1892). Der Viktoria Njansa. In: Deutsch-Ostafrika. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34100-1_25
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