Zusammenfassung
Der Tabak hat einen so großen Einfluß anf das Leben gewonnen, daß die Wirren viel größer sein würden, wenn plötzlich seine Bezugsquellen slockten, als die waren, welche während des Krieges zwischen den Nord- und den Südstaaten Amerika’s durch die Baumwollennoth hervorgerufen wurden. Denn der Konsum, obwol er vielleicht nicht die allgemeine Verbreitung hat, dessen sich die Baumwollenstaude rühmen kann, ist in einer Art mit dem augenblicklichen Wohlbefinden verbunden, so daß jede Behinderung die davon Betroffenen in die größte Aufregung versetzen muß. Der Tabak ist kein Luxusartikel mehr, er ist ein Bedürfniss geworden. Er ist kein zufälliges Erzeugniß, seinem Anbau wird die größte Pflege gewidmet, und mit den Getreidearten, dem Kaffee und Thee, dem Zuckerrohr und der Baumwolle theilt er sich in die Herrschaft, welche die Natur dem Pflanzenreiche über die Menschheit zugestanden hat. Ueber die ganze Erde hat er sich verbreitet; bald gesucht, bald geschmäht, geliebkost und von Gesetzgebern verdammt, hat er im wechselvollen Laufe der Zeit seine heutige Bedeutung als ein Kulturmoment erlangt.
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v. Hamm, W., Schwartze, T., Wagner, H., Zöllner, J. (1878). Der Tabak und die narkotischen Genussmittel. In: Die Chemie des täglichen Lebens. Das neue Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34091-2_5
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