Zusammenfassung
Gold, das edelste der Metalle, dessen Symbol die Alles wirkende Sonne ist, war allem Anschein nach einer der ältesten Handelsartikel, und vielleicht ist im Alterthume Indien noch eher das Bezugsland für dieses Metall gewesen, als das später so viel gesuchte Ophir, aus welchem Salomo die unermeßlichen Reichthümer zuflossen, die der Weise, dem Alles eitel war, doch mit viel Behagen um sich anhäufte. Möglicherweise dars man auch alte Sagen von entlegenen Ländern, in denen Goldschätze von Ungeheuern gekütet werden, der Lage nach auf Gegenden nördlich von Indien beziehen, so das atso damals schon die ansehnlichen Fundorte im südöstlichen Rußland zum Theil erkannt und benutzt sein Könnten. Das noch heute nicht verarmte Afrika (es soll schon vor der Entdeckung der Goldfelder im Kaplande ungefähr 30,000 Kg. jährlich geliefert haben) war im Alterthum nicht minder eine bedeutende Goldquelle. Ia, es giebt überhaupt kaum ein Land, welches nicht zu irgend einer Zeit auf Gold ausgebeutet worden wäre. So lieferte Arabien sehr feines und zu Schmucksachen gesuchtes Goid in Aegypten qab es Goldwäschen, die Schätze des Krösos sollen aus Kleinasiatischen Flüssen gewaschen worden sein; die Griechen gewannen im eigenen Lande Gold, und von der Goldgewinnung auf der silberreichen spanischen halbinsel unterrichten uns viele alte Urkunden, Die reichste Goldquelle der Römer war wol Illyrien; dort fanden sie angeblich das Metall massenweise in größter Reinheit durch bloßes Auflesen wie durch Graben. Lange kann indess dies Eldorado nicht vorgehalten haben, denn jenes Volk kühner Eroberer hat sich sehr zeitig schon die viel größere Mühe nicht verdrießen lassen, in den deutschen Alpen goldführende Quarze zu brechen, und noch heute sieht man un vielen Stellen in den Alpen, so z. B. oberhalb Gastein, in bedeutender Höhe solche Römerbaue.
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Luckenbacher, F., de Roth, K., Böllner, J. (1877). Gold, Platin und seine Genossen. In: Die chemische Behandlung der Rohstoffe. Das neue Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34088-2_8
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