Zusammenfassung
Im allgemeinen können metallische Werkstoffe nur bei Temperaturen bis etwa 4–500 ° benützt werden. Von da ab setzt entweder eine chemische Zerstörung ein durch Oxydation, oder die stark zurückgehenden Festigkeitseigenschaften verbieten eine höhere mechanische Beanspruchung. Nun liegt aber häufig die Notwendigkeit vor, metallische Gegenstände auch bei Temperaturen über 500° zu verwenden. Es sei hier beispielsweise an die Koststäbe erinnert, ferner Überhitzerrohre, Autoklaven, Wärmeaustauscher, Schmelzkessel, Glühtöpfe, Pyrometerschutzrohre usw. Für diese Zwecke verwendet man entweder hitzebeständige Legierungen, oder man stellt durch eine besondere Behandlung eine legierte Oberfläche auf sonst nicht hitzebeständigen Werkstoffen, wie z. B. Eisen, her. Zu den letztgenannten Behandlungen gehört z. B. das Alitieren. Läßt man Aluminium durch Diffusion in die Oberfläche eines Gegenstandes aus Eisen eindringen, so wird nicht eine dünne, leicht zu beseitigende Schutzschicht erzeugt, sondern das Aluminium dringt bis zu mehreren Millimetern in das Eisen ein und legiert sich mit demselben (Fig. 68, Taf. II). Diese an der Oberfläche befindliche Aluminium-Eisen-Legierung bedeckt sich mit einer sehr widerstandsfähigen Tonerdeschicht, die der Einwirkung des Luftsauerstoffs sowohl wie der Hitzeeinwirkung großen Widerstand entgegensetzt (Fig. 69, Taf. II). Der Schutz dauert so lange an, bis der Schutzstoff entweder infolge mechanischer Beanspruchung aufgebraucht ist oder unter dem Einfluß der sehr hohen Temperaturen in das Innere des Eisens weiter wandert und an der Oberfläche nur mehr nicht legiertes Eisen zurückläßt.
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Fürth, A. (1928). Hitzebeständige Legierungen. In: Die Werkstoffe für den bau Chemischer Apparate. Chemische Technologie in Einzeldarstellungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34038-7_9
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