Zusammenfassung
Wenn das Glas an die Spitze dieser Betrachtungen gesetzt wird, so geschieht dies keineswegs, um demselben eine wesentliche Rolle für den Bau der chemischen Großapparatur zuzumessen, sondern weil der Chemiker im Laboratorium, gewohnt, seine Apparatur, in der er zuerst die verschiedenen Verfahren ausarbeitet, zunächst aus Glas aufzubauen, mit der Verwendung dieses Materials sehr vertraut ist. Unter Glas soll hier die Masse verstanden werden, die durch Zusammenschmelzen verschiedener Oxyde, und zwar vornehmlich der Kieselsäure mit basischen Oxyden, entsteht1. Der Zustand des Glases ist der einer stark unterkühlten Schmelze, die bei gewöhnlicher Temperatur eine zu hohe Viskosität hat, um ihren flüssigen Zustand in Erscheinung treten zu lassen. Wir können deshalb auch nicht von einem Schmelzpunkte des Glases sprechen, sondern nur von einer bei steigender Temperatur infolge des Fallens der Viskosität immer weiter gehenden Erweichung. Der glasige Zustand ist im übrigen nicht von der obenerwähnten Zusammensetzung abhängig. Auch andere organische und anorganische Körper erstarren glasig. Es sei hier an Harze, wie Bernstein, Kolophonium, ferner an die glasige Phosphorsäure, die arsenige Säure und andere erinnert. Die Gläser sind keine bestimmten chemischen Verbindungen. Die in molekularen Mengen zusammenschmelzenden Silicate (Borate u. a.) haben ein großes Lösungsvermögen für andere Oxyde, so daß schließlich keine stöchiometrischen Verhältnisse mehr festzustellen sind.
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Fürth, A. (1928). Nichtmetalle. In: Die Werkstoffe für den bau Chemischer Apparate. Chemische Technologie in Einzeldarstellungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34038-7_6
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