Beschreibung der an der Ingenieurschule in Schanghai gebauten Versuchsmaschine

Zusammenfassung

Im Jahre 1913 hatte ich den Entschluß gefaßt, in der Lehrwerkstätte der Hochschule in Tsingtau auf meine Kosten eine Versuchsturbine mit im Radinnern liegendem Leitapparat zu bauen, die in der allgemeinen Anordnung ungefähr der schematischen Fig. 3 und 4 entsprechen sollte. Nur wollte ich, um mit derselben Maschine auch grundlegende Versuche für die im Kapitel 25 zu besprechende Gasturbine auszuführen, die Laufradzellen wie in Fig. 23 am äußeren Umfang offen lassen, also das Laufrad nur durch das Gehäuse abdichten. Hierzu waren im Sommer 1914 endlich die Zeichnungen fertig geworden, und um die wichtigsten Teile, vor allem die Laufradscheibe, aus Deutschland zu beziehen, hatte ich mich bereits mit heimischen Firmen in Verbindung gesetzt, als der Krieg ausbrach. Alle diese Zeichnungen und Berechnungen gingen mir dann verloren. Als ich nach dem Fall Tsingtaus an der deutschen Ingenieurschule in Schanghai angestellt wurde, fand ich auch gleich so viel Berufsarbeit, daß ich meine eigenen Pläne zunächst aufgeben mußte. Im Herbst 1915 fand sich der Leiter der Anstalt, Herr Professor Berrens, liebenswürdigerweise bereit, eine kleine Versuchsmaschine nach meinen Ideen in der Lehrwerkstätte bauen zu lassen. Da nun geschmiedete Stahlscheiben entsprechender Größe nicht zu beschaffen waren, entschloß ich mich, ein kleines Rad mit äußerer Einströmung von nur 240 mm Durchmesser herzustellen, wie es in den Figuren 17a und 17b auf Tafel I, welche die Werkstattzeichnung in nat. Größe wiedergeben, zu erkennen ist.