Zusammenfassung
Der englische Premierminister Gladstone sagte einst in einer Rede, die er vor dem englischen Parlamente hielt, um die Abschaffung der Papiersteuer durchzuseúen: „Ich glaube nicht, daß die ehrenwerte Versammlung sich eine erschöpfende Vorstellung davon macht, wie mannigfacher Art die Verwendung ist, welche das Papier oder der Papierstoff erfährt. Sie ist geradezu unter allen Formen möglich. Ich habe eine Liste von neunundsechzig verschiedenen Industriezweigen, welche von vornherein niemand in Verdacht haben würde, daß sie und wie sie sich des Papiers bedienen. Das Papier ist in Gebrauch bei dem Bandagisten, welcher künstliche Glieder aus seiner Masse macht; bei dem Verfertiger von Fernröhren, bei dem Schuhmacher, dem Sattler, dem Hutmacher, dem Verfertiger von lackierten Waren, in der Porzellanmanufaktur, im Wagenbau; — zum Teit werden Puppen daraus gefertigt und dann wieder macht man Schiffe daraus und Theekannen — und vieles andre, was ich nicht anführen kann. Ein Fabrikant hat mir versichert, daß es möglich wäre, Möbel aus Papier herzustellen, und er erbot sich sogar, Wagen aus Papier zu bauen, wenn dieser Stoff von der Taxe befreit würde. Einen andern Fabrikanten habe ich gefragt, was für Industriezweige alle sich des Papieres als Rohstoff bedienen könnten, und anstatt mir zu antworten, rief er aus: ‚Wer will Grenzen angeben, an denen der Erfindungsgeist und die geistreiche Anwendung stehen bleiben müßte, wenn man sieht, wie der Kautschuk, so nachgiebig und weich er ist, nach wenigen Vorbereitungen härter und widerstandskräftiger als Holz wirb! ‘— Ich habe allein diesen Morgen erfahren, daß man Fässer aus Papier macht, welche man mit Teer präpariert, und daß solche Fässer einen Druck von 300 Pfund auf den Quadratzoll aushalten. Diese Details sind nicht ohne Interesse, und wenn ich sie Ihrer Aufmerksamkeit empfehle, so geschieht es, um zu beweisen, daß man in der Abschaffung der Papiersteuer ein sehr wirksames Mittel zur Erweckung neuer Industriezweige in der Hand hat.“
Lästert nicht die Zeit, die reine! Schmäht ihr sie, so schmäht ihr euch! Denn es ist die Zeit dem weißen, unbeschrieb’nen Blatte gleich. Das Papier ist ohne Makel, doch die Schrist darauf seid ihr! Wenn die Schrift nun nicht erbaulich, ei, was kann das Blatt dafür? Anastasius Grün.
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Reuleaux, F. (1884). Die vervielfältigenden Künste. In: Reuleaux, F. (eds) Einführung in die Geschichte der Erfindungen. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34024-0_3
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