Zusammenfassung
Wie ein bunter, berauschender Traum flogen die drei Semefter in Göttingen dahin — noch drei Semester in Berlin und der Student von Bismarck Stand vor seinem erften Staatsexamen. Er hatte dem fröhlichen Studentettleben iu Göttingen zu viel Gefchmack abgewonnen, um ihm in Berlin fo schnell entsagen zu können; erft als der Examentermin naher rückte, füllte er die Notwendigkeit, das Kolleg zu besuchen und römisches Recht bei Savigny zu hören. Aber schon nach der zweiten Vorlesung ward ihm klar, das er in so kurzer ßeit das nicht mehr erlernen könne, was er zum Examen wissn mußte. Er nahm daher zum Privatlehrer einen geschickten Privatbozenten und fuchte durch energischen hänsuchen Fleiß die Versäumten Kollegien von sechs Semestern möglichst rafch nachzuholen. In dieser Zeit angestrengter Arbeitathätigkeit war es ihm die liebste Erholung in den Mußestunden, wenn er seinen Hausgenossen Graf Kayserlintgk, später Kurator der Universität Dorpat in Kurland, Beethovensche Symphonien Vortragen hörte, für die ihm hier das Berständnis aufging, oder Wenn er sich mit dem amerikanischen Geschichtschreiber John Sothrop Motley, der nach Kayerlingk dessen Wohnung bezog, über geschichtliche Gegenstände unterhalten konnte.
Also war ich ein Jurisie, Kauste mir ein großes Tintfaß, Kauft’ mir eine Ledermappe und ein schweres Corpus juris und saß eifrig in dem Hörfaat.
Biktor Scheffel.
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von Köppen, F. (1889). Im Dienst. In: Fürst Bismarck der Deutsche Reichskanzler. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33985-5_5
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