Zusammenfassung
Mit bewölktem Himmel brach das denkwürdige Jahr an, von dem sich die große geschichtliche Wendung in denSchicksalen Preußens und Deutschlands herschreibt. Nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte konnte wohl bei keiner politischen Partei im Volke noch ein Zweifel darüber obwalten, daß die verschiedenen Schlingen, die sich zu dem Knoten der deutschen Frage zusammengeschürzt hatten, auf keine andre Weise mehr zu lösen seien, als mit dem Schwerte, und daß der entscheidende Schlag von keiner andern Macht geführt werden könne, als von Preußen. Aber die lange Gewohnheit des Friedens hatte die Entschlossenheit und Thatkraft auch des preußischen Volksstammes gelähmt. Um sich zu dem Standpunkte zu erheben, daß es den Krieg als das letzte und einzige Mittel zur Verwirklichung seines nationalen Berufes anerkenne und aufnehme, bedurfte das Volk des energischen Antriebes einer groß und kühn angelegten staatsmännischen Natur, welche ihre Blicke über den engen Gesichtskreis und die Bedürfnisse der Gegenwart hinausrichtete auf das Gesetz und die Würde der Nation.
Deutschland, die schön geschmückte Braut, Schon schläft sie leis’ und leiser — Wann weckst du sie mit Trommeten laut, Wann führst du sie heim, mein Kaiser? —
Geibels Heroldsrufe.
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von Köppen, F. (1889). Von Gastein bis. Nikolsburg. In: Fürst Bismarck der Deutsche Reichskanzler. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33985-5_16
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