Zusammenfassung
Die Frühiahrsstürme von 1859 brausten durch die Welt. König Viktor Emanuel von Sardinien hatte laut verkündet, daß er gegen den Schmerzensschrei des unterjochten Jtalien nicht länger unempfindlich sein könne. Der Vorkämpfer aller italienischen Revolutionen, Garibaldi, sammelte in den Bergschluchten feine Alpenjäger zum Einfall in das öfterreichischlombarbische Gebiet, und Napoleon III. rüftete sich, Jtalien die versprochene Hilfe zu leisten. In Deutschland erkannten bamals nur wenige den verwandten Zug, der durch die italienischeu wie durch die deutschen Einheitsbestrebuttgen ging. Man fürchtete vielmehr, daß Napoleon nach der Befiegung Österreichs alsbald die Unterwerfung Deutschlands und die Erwerbung der Rheingrenze zum Ziele nehmen werde. Die öffentliche Meinung nahm daher Partei für Österreich, und die Regierungen der kleinen Staaten drängten am Bunde zu Rüstungen für den bedrohten Kaiferftaat. — In dieser Zeit der Aufregung und Spannung Verließ Bismarck Deutschland, um feinen neuen Gesanbtschaftsposten in der Newastadt anzutreten. Was Napoleon in den Tuilerien plante, was der kühne Cavour erstrebte und was der „Bamberger Diplomat“ flüfterte, das schien für jetzt immer weiter aus feinem Gefichtskreise zu rücken, und dennoch war auch diese Zeit seiner Amtsführung in Petersburg eine wichtige Borftuse für sein Späteres politisches Wirken.
Regieren ist nicht so leicht als man glaubt, Es versuchen’s viele und treffen’s nie; Regieren ist nicht so schwer als man glaubt, Es treffen’s viele und verfuchten’s nie.
Ed. v. Bauernfeld.
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von Köppen, F. (1889). An fremden Höfen. In: Fürst Bismarck der Deutsche Reichskanzler. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33985-5_12
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