Zusammenfassung
Einfache Abgüsse, bei denen es nicht auf besonders scharfe Kanten, völlig genaue Einhaltung der Wandstärke und ganz tadellose Beschaffenheit der beim Guß nach oben gerichteten Seite ankommt, werden in offenen Formen im Herde hergestellt. Ein Herd, Gießherd oder Gießbett, besteht aus einer zur Herstellung offener Formen geeigneten Sandbettung. Man richtet ihn meist in der Nähe des Kuppelofens im Boden der Gießerei her. Die Nähe des Kuppelofens erspart Beförderungskosten und Wärmeverluste des flüssigen Eisens, während die niedrige Lage das Gießen erleichtert. Die wichtigsten Eigenschaften eines guten Herdes sind genau wagerechte Lage seiner Oberfläche und gute Gasdurchlässigkeit der darunter befindlichen Bettung. Die Unterlage offener Formen muß wesentlich durchlässiger sein als die geschlossener, bei denen während des Gießens stets ein gewisser Druck herrscht, der die entstehenden Gase drängt, durch den Boden und die Wände zu entweichen. Manche Bodenarten sind so gasdurchlässig, daß es genügt, eine Grube von nur einigen Zentimetern Tiefe aus dem Boden zu heben und mit Formsand zu füllen. Solche Verhältnisse bilden aber nur ganz vereinzelte, glückliche Ausnahmen, gewöhnlich ist mit einer praktisch zur Geltung kommenden Durchlässigkeit des Bodens überhaupt nicht zu rechnen. In diesen die Regel bildenden Fällen muß eine gasdurchlässige Unterschicht erst erstellt werden.
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Bauer, O. et al. (1927). Die Herdformerei. In: Geiger, C. (eds) Handbuch der Eisen- und Stahlgießerei. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33969-5_4
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