Zusammenfassung
Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 zu Leipzig im Brúhl als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Karl Friedrich Wilhelm Wagner (geb. 1770 zu Leipzig) und dessen Ehefrau Iohanna Rosina geborene Beeú (nach anderen Peeú, geb. 19. September 1774 zu Weißenfels) geboren. Der Vater, ein großer Theaterfreund, starb schon am 22. November desselben Jahres an einer durch die fremden Truppen eingeschleppten Epidemie. Kurz ver Ablauf des Trauerjahres (28. August 1814) heitatete die Muttet zum zweiten Male, und zwar den begabten Schauspieler Ludwig Geyer (geb. 1780 zu Eisleben), einen Mann von edelsten und vornehmsten Chataktereigenschaften, von dessen „zartem, feinsinnigem und hochgebildetem Ton, namentlich in den Briefen an unsere Mutter“ Richard Wagnet spáter „nicht nut gerúhrt, sondetn wahrhaft erschúttert“ wurde. Ludwig Geyer, utsprúnglich fúr das Studium der Rechte bestimmt, mußte dieser Laufbahn entsagen, als er durch den pláßlichen Tod seines Vaters in eine mißliche Notlage geriet. Die bis dahin nur als Liebhaberei betriebene Portrátierkunst mußte jeút dazu dienen, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Erst spáter warf er sich auf Anraten seines Freundes Friedrich Wagner auf die Schauspielkunst, der er bis an sein Lebensende treu blieb. Auch dichterisch betátigte sich Ludwig Geyer; von seinem dramatischen Kónnen legt besonders eine seiner leßten Dichtungen, das in Alerandrinern geschriebene Lustspiel Der bethlehemitische Kindermord (komische Szenen aus dem Kúnstlerleben) Zeugnis ab.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1913 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Merian, H. (1913). Richard Wagners Leben. In: Illustrierte Geschichte der Musik von der Renaissance bis auf die Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33957-2_19
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-33957-2_19
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-33559-8
Online ISBN: 978-3-662-33957-2
eBook Packages: Springer Book Archive