Zusammenfassung
Bei Horner führt wol vorzugsweise der Fürst und der Edle den Namen Heros, doch wird derselbe auch dem Ehrenmanne niederen Standes nicht versagt, und wenn auch die Recken und Helden der Vorzeit dem Dichter in jeder Hinsicht den Vorzug vor seinen Zeitgenossen zu verdienen scheinen, so erhebt er sie doch nicht zu Halbgöttern, zu Mittelwesen zwischen Göttern und Menschen. Dies thut erst Hesiod, der ihr Geschlecht zwischen das eherne und etserne der Menschen als ein verklärtes einschiebt und ihnen nach ihrent Tode auf den Inseln der Seligen unter dem milden Regtmente des Kronos ein neues Dasein in ewiger Seligkeit sicheri. Von da bis zu dem Glauben, daß diese Heroen einen Einfluß auf das Leben der Menschen übten, daß man ihre Gunst durch Gebet und Opser erringen müsse, war nur ein kleiner Schritt. Man erbaute ihnen bald eigene Kapellen, sammelte thre Reliquien und beobachtete gegen diese dämonisch fortwirkenden Berstorbenen Gebräiuche, die mit der Verehrung der Unterirdischen überhupt große Aehnlichkeit hatten. So wurde denn in jeder Stadt, in jeder Landschaft Griechenlands neben den oberen Göttern noch bcsonderen Landesheroen, Stiftern von Ansiedlungen und Innungen, göttliche Ehre ertheilt; ja, es geschah gar nicht sclten, das man Zeitgenossen nach ihtern Tode zum Range von Heroen erhob und ihnen einen Kultus errichtete. Solches wiserfuhr z. V. dem spartanischen Gesetzeber Lykurgos, den bei Marathon und Platää gefallenen Kämpsern, den Tyrannenmördern Harmodies und Artftogeiton.
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Göll, H. (1875). Die Heroen. In: Illustrirte Mythologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33956-5_7
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