Zusammenfassung
Die Entwickelung des europäischen Staatssystems war an einen Wende-punkt gekommen. Wir haben über den dritten Napoleon, der in den fünfziger Jahren immer bemerkbarer in den Vordergrund der Geschichte trat, einiges nachzuholen. Schon vor der Vertreibung Louis Philipps hatte der „Erbe Napoleons I.“ zu verschiedenen Malen die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken gewußt. Er und sein älterer Bruder schlossen sich einer im Kirchenstaate ausgebrochenen revolutionären Bewegung an, die den Zweck verfolgte, die päpstliche Regierung zu stürzen. Der ältere Bruder, Louis, erkrankte und starb, der jüngere nahm den Vornamen jenes an und nannte sich nicht mehr — wie er bis dahin geheißen — Ludwig, sondern Louis Napoleon. Das Unternehmen der Aufständischen schlug fehl, und mit Not entkam der Napoleonide. Aufsehen erregte das von ihm veröffentlichte Programm: „Les Idées Napoléoniennes“. Dasselbe beginnt mit der Erklärung, das alles, was in Europa groß, fruchtbar, zukunftsreich sei, von dem ersten Napoleon herrühre; was dieser angebahnt habe, müsse von seinem Erben und Nachfolger der Vollendung zugeführt werden.
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Schmidt, F. (1893). Revision der Landkarte von Europa. In: Kaiser Wilhelm I. und seine Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33922-0_22
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