Zusammenfassung
In einigen der vorliegenden Kapitel (10, 10 a und 12) wurde von der Größe der Ultramikronen, der Art ihrer Aggregation und Verteilung gesprochen, so wie sie in einer Anzahl typischer Fälle erforscht sind. Hier gibt es noch viel Arbeit zu leisten, und die weitere Entwicklung des Gebietes wird zu einem besonderen (auch für die Biologie wichtigen) Zweige der Kolloidforschung führen: Zur Strukturlehre der Kolloide.
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Referenzen
H. Siedentopf: Verh. d. Deutsch. Phys. Ges. 12, 34 bis 41 (1910).
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Lüppo-Cramer: Photogr. Rundschau 1909, S. 245; Koll. Zeitschr. 6, 7 bis 10 (1910);
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Siehe Kap. 12.
Ausnahmen: Disperse Systeme mit öltröpfchen, die G. Wiegner [Kolloidchem. Beihefte 2, 213 bis 242 (1911)] als Emulsoide bezeichnet.
G. Quincke: Drudes Annalen d. Phys. (4) 7, 57 bis 96 (1902).
Bei zähflüssigen und festen Medien ist dieses Kriterium nicht anwendbar.
Näheres darüber R. Zsigmondy: Zur Erkenntnis der Kolloide. S. 11 bis 16.
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Mastixtrübungen, die man durch Eingießen von alkoholischen Mastixlösungen in Wasser erhält, sind in der Regel wegen der Feinheit ihrer Teilchen als Hydrosole aufzufassen und verhalten sich wie irreversible Hydrosole. Beim Eintrocknen hinterlassen sie einen Rückstand, der sich nicht in Wasser zerteilt; die Elektrolytfällung des dispersen Systems ist gleichfalls nicht (oder nicht vollständig) reversibel. Man kann solche Zer-teilungen nicht mehr den absetzenden Suspensionen beizählen! Echte Mastixsuspensionen mit absetzenden Teilchen sind von Pertin nach einem umständlichen Verfahren gewonnen worden; sie verhalten sich aber anders als die obenerwähnten Mastixtrübungen.
Näheres vgl. W. Mecklenburg: Die experimentelle Grundlegung der AtomistikJena 1910.
W. Nernst: Theoretische Chemie, 7. Aufl., S. 449.
Eine solche Einteilung der Kolloide ist, da sie zu viele Merkmale in Betracht zieht, undurchführbar. Es gibt z. B. „nicht zähe" und „schwer durch Elektrolyte fällbare" Kolloide, die in obiger Einteilung keinen Platz finden würden (z. B. Paals kolloides Silber). Auch bei kolloiden Oxyden, Sulfiden und Salzen wird man vielfach im Zweifel sein, welcher Klasse man sie nach obiger Einteilung einordnen sollte. Die erwähnten Merkmale sind eben nur geeignet, zwei weit voneinanderstehende Gruppen von Kolloiden bis zu einem gewissen Grade zu charakterisieren, nicht aber die Gesamtheit derselben einzuteilen.
Sven Odén Der kolloide Schwefel. Upsala 1913.
R. Zsigmondy. VIII. internat. Congress of applied Chem. Vol. XXII. 1912.
Hydrogele lassen sich nicht immer den dispersen Systemen einordnen. Nur solche Gele, die aus kleinen, vom Dispersionsmittel allseitig umschlossenen Teilchen bestehen, wird man als disperse Systeme ansehen können; nicht dagegen solche, die eine Netz-struktur aufweisen, oder solche, bei denen sieh die Phasen gegenseitig durchdringen. Beim trocknen Gel der Kieselsäure hat man z. B. zwei zusammenhängende, sich durch dringende Phasen.
Gegen den Ausdruck „Phase" ließen sich verschiedene Einwände erheben, nament lich dann, wenn man die krystalloiden Lösungen mit einbezieht, denn diese sind nach der Phasenlehre einphasig und nicht zwei- oder mehrphasig. Berücksichtigt man die Über gänge zu den Kolloidlösungen, so läßt sich schwer sagen, wo die Kolloidlösungen zweiphasig werden. Zudem ist das Urteil hier abhängig von der Art der Betrachtung der Systeme.
Wo. Ostwald: Koll.-Zeitschr. 1, 291 bis 300, 331 bis 341 (1907); Grundriß der Kolloidchemie. Dresden 1909, S. 83.
R. Zsigmondy: Eight internal Congress of applied Chem. Vol. XXII., 263 bis 274 (1912).
Die gleiche Einteilung könnte auch bezüglich der beiden anderen Hauptgruppen durchgeführt werden, das ist z.Z. aber noch nicht nötig.
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Auch bei Gegenwart von energischen Reduktionsmitteln, wie unedlen Metallen, Silicium usw. in der Schmelze erstarrt das Rubinglas zunächst farblos.
R. Zsigmondy: Zur Erkenntnis der Kolloide. S. 128 bis 135.
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Auch manche Sorten von Rubinglas, die in geschmolzenem Zustande (bei nicht zu hoher Temperatur) gefärbt sind, können hierher gezählt werden.
Gründe, welche gegen die Annahme von Subhaloiden sprechen, hat Lorenz (l. c.) mehrere gegeben.
Man vgl. z. B. die Veröffentlichungen über Kautschukchemie in der Koll.-Zeitschr. 1 (1906/7), S. 33 u. 65 von C. O. Weber, S. 165 von B. Ditmar; 4 (1909), S. 74 von D. Spence; 5 (1909), S. 31 von H. W. Woudstra; 6 (1910) S. 136 von Wo. Ostwald, S. 202 von F. Hin-richsen u. E. Kindscher, S. 281 von B. Bysow; 7 (1910), S. 45 von Wo. Ostwald, S. 65 von F. Hinrichsen; 8 (1911), S. 209 von B. Bysow u.a.m.
Aus dem gleichen Grunde ist auch davon abgesehen worden, eine dritte Klasse von Kolloiden für diejenigen Systeme aufzustellen, welche sowohl organische wie anorganische Bestandteile enthalten.
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Zsigmondy, R. (1912). Zur Systematik. In: Kolloidchemie. Chemische Technologie in Einzeldarstellungen: Allgemeine chemische Technologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33916-9_2
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