Zusammenfassung
Unter der Einwirkung von Köntgen- und ß-Strahlen wird Wasserstoffsuperoxyd nicht nur zerlegt, sondern auch in titrierbarer Menge gebildet. Die Gleichgewichtskonzentration hegt etwa bei 1–2 10-4 Mol pro Liter. Der zur Bildung notwendige Sauerstoff stammt in erster Linie aus dem im Wasser gelösten Luftsauerstoff. An Hand eines Vergleichs der von Fricke für Röntgenstrahlen studierten Ferro-Ferrisulf atumwandlung, die auf einer sekundären Umsetzung zwischen dem entstehenden Peroxyd und dem an sich nicht strahlenempfindlichen FeSO4-Molekül beruht, mit dem vom Vortragenden studierten H2O2-Zerfall, bei dem das Peroxydmolekül selbst strahlenempfindlich ist, wird gezeigt, daß die Abhängigkeit des Umsatzes von der Konzentration des gelösten Stoffes ceteris paribus in beiden Fällen in charakteristischer Weise verschieden ist. Die exakte Erfassung des Verlaufes dieser Abhängigkeit führt für den H2O2-Zerfall zu theoretischen Werten für Umsatz bzw. Keaktionsgeschwindigkeit, die sich mit den gefundenen befriedigend decken. Damit ist einerseits ein Kriterium dafür gefunden, ob ein Stoff direkt oder indirekt strahlenempfindlich ist, andererseits zwingen die Beobachtungen zu der Annahme einer Röntgenphotolyse des Wassers, bei der auf der einen Seite vermutlich atomarer Wasserstoff, auf der anderen Wasserstoffsuperoxyd entsteht. Auf die Rolle dieser Wasserphotolyse als eines oder vielleicht des entscheidenden chemischen Primärvorganges im Organismus wird hingewiesen.
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Heubner, W., Behrens, B. (1929). Einzelvorträge. In: Heubner, W., Behrens, B. (eds) Verhandlungen der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33817-9_4
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