Zusammenfassung
Den Ausgangspunkt für die Verkokung der Steinkohle im Saargebiet bildete in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Nutzbarmachung der sich aus der Kohle entwickelnden flüchtigen Bestandteile, während die Verwertung des Rückstandes der ”trocken ausgelaugten und von Harz und Schwefel gereinigten“ Kohlen erst später in den Vordergrund trat.*) In jener ersten Zeit war die Gewinnung von Ruß, öl und Teer aus den Destillationserzeugnissen der Kohle die Hauptsache. Sie wurde vorzugsweise auf zwei Werken, der Rußhütte bei Malstatt (heutige Ortschaft Rußhütte) und der Harzfabrik nebst Rußhütte bei Sulzbach betrieben. Aber schon bald erkannte man, daß der bei der Destillation der Kohle verbleibende Rückstand ”zum Eisenerzschmelzen“ gebraucht werden könne, und ausgedehnte Versuche auf der Sulzbacher Eisenschmelze ergaben auch schon nach kurzer Zeit eine brauchbare Ofenform, bei der außer Koks auch Teer und öl gewonnen wurde. Es steht fest, daß im Saarrevier bereits 1765 Koks im großen dargestellt wurde und mit diesem Koks bereits im Jahre 1767 ein regelmäßiger Eisenhochofenbetrieb zu Sulzbach stattgefunden hat.**) Die Gewinnung von Koks aus Steinkohle im Saargebiet ist älter als die irgend eines anderen Kohlenbezirks des Festlandes, und nur in den englischen Kohlengebieten war die Koksdarstellung schon früher bekannt.
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Literatur
Vergl. Haßlacher, Geschichtl. Entwicklung des Steinkohlenbergbaus im Saarrevier. Zeitschr. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen, Band 32, S. 461 ff. und Teil II des vorl. Werks.
Vergl. Haßlacher, a. a. O. S. 464. Dieser Betrieb wurde 1776 eingestellt.
Zu ihr gehört seit 1. April 1903 auch die frühere Anlage von F. Mansuy bezw Montangesellschaft Lothringen-Saar.
1 Fuder = 1546 kg.
Vergl. auch Teil IV des vorliegenden Werkes.
A. a. O. S. 505.
Vergl. Dr. Schondorrf, Koksausbeute und Backfähigkeit der Steinkohlen des Saarbeckens Zeitschr. für Berg-, Hütten- u. Salinenwesen, Band 23, S. 135 ff.
Vergl. v. Simmersbach, Grundlage der Kokschemie, Berlin 1895, S. 17 ff.
Die Einrichtung ist beschrieben in der Zeitschrift „Stahl und Eisen“ 1891. Heft 23, Seite 1079 u. ff.
Näheres „Stahl und Eisen“, 1898, S. 1082.
Vergl. „Stahl und Eisen“, 1903, S. 1214 ff.
Beschreibung in Heft 24, 1903, der Zeitschr. „Stahl und Eisen“, S. 1374 ff.
Vergl. Zeitschr. für Berg-, Hütten- und Salinenwesen. Band 23, S. 135 ff.
Chemische Beiträge zur Kenntnis der Steinkohlen, Bonn 1876.
Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. 38.
Stahl und Eisen, Jahrgänge 1894, 1895, 18%, ferner 1897 S. 10, 1898 S. 518, 551, 717. — Simmersbach, Die Fortschritte der Koksfabrikation im O. B. A.-Bezirk Dortmund in den letzten 10 Jahren. Ztschr. f. B. H. u. Sal. W. Bd. 44, S. 402. — Ztschr. „Glückauf“, Jahrg. 18%, 1898, 1900 u. 1901.
Vergl. vorstehende Bemerkung.
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Mengelberg, B. (1904). Die Verkokung. In: Der Steinkohlenbergbau des Preussischen Staates in der Umgebung von Saarbrücken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33331-0_3
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