Zusammenfassung
Die Schädigungen der Haut, wie die eines jeden Organes, bestehen also in Nekrose, Degeneration, resp. Nekrobiose, eventuell nur in geringer Veränderung der chemischen oder physikalischen Struktur einzelner Zellen oder Zellgruppen. Dieselben treten aber eben deshalb sehr oft entweder gar nicht oder erst später in bemerkbarer Weise hervor, wenn nämlich von seiten des Organismus der lokale Abwehr- und Ergänzungsprozeß im Gange ist. Denn der Organismus ist nicht nur mit präventiven Mitteln versehen, sondern er besitzt auch im Falle seiner Beschädigung phylogenetisch erworbene, also inhärente Fähigkeiten, mit deren Hilfe er einerseits die Schädlichkeiten zu lokalisieren, zu vermindern und dann zu vernichten, andererseits die durch die Schädlichkeiten verursachten Läsionen nach Möglichkeit zu ersetzen, zu heilen imstande ist.
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Referenzen
Bei sehr vielen akuten Entzündungen wandern gleichzeitig auch mononukleäre Leukozyten (Lymphozyten) aus, gewiß auch in der der Schädlichkeit und der Natur der Schädigung entsprechenden Zahl, um bei Andauern der Entzündung sich noch zu vermehren (siehe die chronische Entzündung).
Wir wissen nicht genau, was die proliferative Tätigkeit der Zellen in der Umgebung der beschädigten Stelle auslöst. Nach Weigert soll hier der Wegfall von Gewebsbestand-teilen, nach Marchand (1901) die Hyperämie (Ernährungssteigerung), die (entzündliche) höhere Temperatur, die taktile Sensibilität (speziell der Epithelzellen), chemotaktische Stoffe (abgestorbene oder absterbende Leukozyten, oder andere organische Stoffe, in erster Reihe Fibrin) eine wichtige Rolle spielen. Chemotaktische Stoffe lösen auch die Proliferation der Gefäßzellen aus und schreiben die Richtung der neuen Gefäßentwicklung vor.
Das Melanin liegt stets intrazellulär (Ehrmann).
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Róna, S. (1909). Vorlesung. In: Dermatologische Propädeutik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33319-8_3
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