Zusammenfassung
Unser Vaterland ist an den Grenzen im, Westen und Osten seit über 15 Monaten von einem Kampf umtobt, wie ihn die Weltgeschichte vorher nicht kannte. Millionen-Heere stehen sich mit den vollendetsten technischen Ausrüstungen gegenüber und noch1 immer bringen Wissenschaft und Technik Erfindungen hervor, die den Massenmord und die Massenverletzung der Kämpfer fördern. Gleichzeitig mit diesem Waffenkampf zu Land, Wasser und in der Luft geht ein Wirtschaftskampf Hand in Hand. Durch Unterbindung der Zufuhren und Verbot der Ausfuhren, suchten uns die Gegner auszuhungern und die technisch notwendigen Mittel für den Waffenkampf zu entziehen. Anderseits suchen wieder Wissenschaft und Technik die Kampfeswunden in einer geradezu zu Herzen gehenden Weise zu lindern. Allerdings spielt dabei der Zweck, möglichst viele der im Kampf Verletzten wieder an die Front zu bringen, neben der reinen Menschlichkeit eine Hauptrolle. Es klingt fast unglaublich, wenn man hört, daß 90 vH der nach Millionen zählenden Verwundeten soweit hergestellt werden, um sie wieder militärisch dienstfähig, um sie zu neuem Kampf an die Front senden zu können und daß es voraussichtlich gelingt, von den verbleibenden Militärdienstuntauglichen (10 vH) den größten Teil, nämlich etwa 8/10, erwerbsfähig zu machen. Aber auch für den Ersatz der uns durch Sperrung der Einfuhr mangelnden Stoffe sind Wissenschaft und Technik erfolgreich tätig. Wir kommen heute mit unsern Eigenerzeugnissen für die Ernährung und für die Bedürfnisse des Heeres aus.
Vorgetragen auf der 56 sten Hauptversammlung des Vereines deutscher Ingenieure am 21. November 1915 in Berlin.
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Literatur
Über diesen Gegenstand vergl. u. a. S. 10, 11 und 17.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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v. Rieppel, A. (1918). Der Ingenieur als Förderer der Volksbildung. In: Deutsche Zukunftsaufgaben und die Mitwirkung der Ingenieure. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33315-0_2
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