Zusammenfassung
Kaum 2½ Jahre nach Selbständigkeitserklärung Belgiens, am 1. Mai 1834, wurde dort ein Gesetz für Eisenbahnen erlassen, und ein Jahr später, am 5. Mai 1835, fand die feierliche Eröffnung der Eisenbahn Brüssel—Mecheln statt. Diese Eisenbahn, aus englischem Material gebaut, mit einer Länge von 16 Kilometern, war die erste auf dem europäischen Festland. Der gewaltige Aufschwung, den das Eisenbahnwesen in Belgien inzwischen genommen hat, trug hier wie in anderen Ländern in ungeahntem Maße dazu bei, Industrie, Handel und Landwirtschaft zu entwickeln und stellte die Allgemeinheit in rascher Aufeinanderfolge vor eine Reihe neuer, wichtiger Probleme wirtschaftlicher, technischer, juristischer und sozialer Natur. Die Abkürzung der Zeit, die das durch die Eisenbahnen ins öffentliche Leben neu eingeführte Moment bedeutet, machte sich auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit geltend. Eine Entwicklung, die früher Jahrhunderte beansprucht hätte, wurde auf wenige Jahrzehnte zusammengedrängt.
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Das Wort „Kleinbahn“ ist zur Verdeutschung der Bezeichnung chemins de fer vicinaux gewählt, weil es am kürzesten und umfassendsten den Begriff der Vorortbahnen, Überlandbahnen und nebenbahnähnlichen Kleinbahnen, um die es sich hier handelt, wiedergibt. Mit dem Begriff der Kleinbahnen, wie er durch das preußische Kleinbahngesetz festgelegt ist — dieser umfaßt auch die eigentlichen Straßenbahnen —, deckt er sich nicht. Einzelne belgische Kleinbahnen würden in Preußen zu den Nebenbahnen zu rechnen sein.
Constantin de Burlet, Ingénieur des Ponts et Chaussées und licencié-enlettres ist am 14. Mai 1846 geboren. Nach Vollendung seiner Studien an der École des Ponts et Chaussées in Gent trat er 1870 in den Staatsdienst, und nachdem er hier 14 Jahre lang im Ministerium der öffentlichen Arbeiten für Eisenbahnen in den Provinzen Namur und Luxemburg beschäftigt war, erfolgte im August 1884 die ehrenvolle Ernennung zum Direktor, später Generaldirektor der Société nationale des chemins de fer vicinaux.
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Kayser, O. (1911). Einleitung. In: Die belgischen Kleinbahnen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33293-1_1
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