Operationstechnik

Zusammenfassung

Der Patient erhält am Abend vor der Operation 1/2 g Veronal oder evtl. 1 eg Morphium, wenn die Drucksymptome nicht allzu hochgradig sind und keine Atembeschwerden vorliegen. Wenn die Operation in allgemeiner Narkose ausgeführt werden soil, soil man Morphium vor der Operation wegen seiner Einwirkung auf das Atmungszentrum vermeiden. Bei Operation in Lokalanästhesie dürfte eine Morphiumdosis von 1 eg ungefährlich sein, vorausgesetzt, daß keine extremen Drucksymptome vorliegen. De Martel empfiehlt vor der Operation Skopolamin-Morphium, das selbstverständlich die Unruhezustände verhindert oder vermindert, die mitunter bei Operation in Lokalanästhesie sehr störend sein können. Das Scopolamin ist indes wegen seiner ausgesprochenen Einwirkung auf das Atmungszentrum nicht als ungefährlich zu betrachten. In gewissen Fällen von Hirntumoren kann das Atmungszentrum durch den Druck so stark angegriffen sein, daß sogar Lageveränderung allein ausreichend ist, um einen Anfall von Cheyne-Stokescher Atmung zu verursachen. Alles was die von vornherein engen Sicherheitsgrenzen vermindern kann, muß deshalb vermieden werden.