Zusammenfassung
Wenn neue Gebiete in den Wirkungskreis der Chirurgie einbezogen werden, stehen anfangs die technischen und diagnostischen Probleme im Vordergrund und die Operationsindikationen werden in der Regel erst Gegenstand eines lebhafteren Interesses, wenn hinsichtlich der erstgenannten Fragen eine gewisse Stäbilitat erreicht worden ist. Die Diskussion über die Operationsindikationen repräsentiert deshalb im allgemeinen ein relativ spätes Stadium der Entwicklung einer chirurgischen Frage und wird erst dann fruchtbar, wenn auf dem in Rede stehenden Gebiete größere Erfahrungen vorliegen. Es ist bezeichnend, daß die Indikationen in bezug auf die chirurgische Behandlung der Hirntumoren bis jetzt kaum ernstlich im Detail diskutiert wurden, abgesehen von einigen verhältnismäßig einfachen Spezialfragen, wie z. B. den Indikationen für palliative Trepanation bei hohem Hirndruck und Stauungspapillen. Zum Teil ist dieses Verhalten darin begründet, daß die Verantwortlichkeit für die Operation bei Hirntumor bisher in großem Ausmaß zwischen dem Chirurgen und dem Neurologen geteilt wurde, hauptsächlich jedoch darin, daß vergleichbare Statistiken über die Operationsresultate, die einer Indikationsstellung ja zugrunde liegen müssen, bisher so gut wie ganz fehlen. Es kann deshalb in Frage gestellt werden, ob die Zeit für eine Diskussion dieser Fragen schon reif ist. Auf jeden Fall müssen die Urteile in diesen Punkten stark subjektiv gefärbt sein. Die im folgenden angeführten Gesichtspunkte sind deshalb als mein persönlicher, auf die bisherigen Erfahrungen gegründeter Standpunkt in diesen Fragen zu betrachten.
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Olivecrona, H. (1927). Operationsindikationen. In: Die Chirurgische Behandlung der Gehirntumoren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33279-5_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-33279-5_14
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