Zusammenfassung
Es sind zwar 3 Geistesprodukte Schwendener’s namhaft zu machen, die sämmtlich in den Arbeiten des Instituts Fortsetzung gefunden haben, nämlich 1. die Flechtenarbeiten aus der Münchener Periode (1860–69), 2. das mechanische Prinzip im Stammbau der Monocotylen, in Basel 1874 vollendet, 3. die mechanische Theorie der Blattstellungen, von Tübingen aus 1878 veröffentlicht. Dem zweiten der genannten Werke aber verdankt die Schwendener’sche Schule vor Allem ihre Entstehung, aus ihm floss nämlich neues Leben in die fast todte Anatomie der Pflanzen. Durch die beiden anderen Arbeiten wurde der einmal begründeten Schule eine breitere Basis, eine grössere Vielgestaltigkeit und Abwechselung verliehen. Die im „mechanischen Prinzip“ durchgeführte Idee ist aus Schwendener’s Geist entsprungen ohne, ja nicht bloss ohne Beeinflussung Nägeli’s, sondern trotz des langjährigen geistigen Verkehrs der beiden hochverdienten Forscher. Nägeli trat nämlich nicht mit der Frage „wozu?“ an die Pflanzenanatomie heran, ihn und seine Schüler beschäftigte vor Allem die strenge Art der entwickelungsgeschichtlichen Forschung. Das Schlagwort von „verschiedener Geistesrichtung“ deckt uns natürlich das Geheimniss nicht auf bezüglich der so grundverschiedenen Fragestellung, die den beiden genannten Naturforschern eigenthümlich war und ist. Fast unbegreiflich erscheint es mir noch jetzt, dass ein Forscher von der Gründlichkeit Nägeli’s der Anatomie so wenig teleologische Seiten abzugewinnen geneigt war.
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Westermaier, M. (1888). I. Kapitel. In: Die wissenschaftlichen Arbeiten des Botanischen Instituts der K. Universität zu Berlin in den ersten 10 Jahren seines Bestehens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33068-5_2
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