Zusammenfassung
Nachdem wir uns durch eine erquickende Nachtruhe von den Strapazen des vorigen Tages erholt hatten, benutzten wir den Morgen zu einer Besichtigung der am Elbing-Flosse gelegenen grossen Schichau’schen Schiffswerft. Von dem Inhaber derselben, Herrn Commerzienrath Schichau selbst und dessen Ingenieuren aufs freundlichste empfangen und geführt, sahen wir zunächst den Stapellauf eines für die Wasserbau-Inspeotion Tapiau gebauten Revisions- und Bugsirdampfers — für die meisten unserer Reisegesellschaft ein noch unbekanntes und daher um so interessanteres Schauspiel. Die Taufe desselben wurde vom Herrn Regierungs- und Baurath Herzbruch aus Königsberg in feierlicher Weise vollzogen und zwar nicht, wie dies bei uns schlichten Menschenkindern zu geschehen pflegt, mit prunklosem Wasser, sondern mit feurigem Sekt. Sodann wurde plötzlich die Hemmvorrichtung an dem Ablaufschlitten gelöst, und unter dem Hurrahrufen des zahlreich erschienenen Publikums erfolgte nunmehr der Ablauf des Dampfbootes, welches mit Erlaubniss Sr. Excellenz des Herrn Minister Maybach den Namen „Maybach“ erhalten hatte. Der besagte Dampfer, 21 m lang, 4 m breit, mit einem Tiefgange von 0,85 m ist als Hinterrad-Dampfer construirt und soll bei 70 kg Kohlenverbrauch pro Stunde eine Geschwindigkeit von 8,5 Knoten haben. Die Kosten betrugen 38 000 Mark.
„Mulcibers Amboss tönt von dem Takt
geschwungener Hämmmer,
„Unter der nervigten Faust spritzen die
Funken des Stahls.“
(Schiller.)
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Gerlach, F. (1884). Schichau’sche Werft in Elbing, Elbinger Mole, Fahrt über das Frische Haff nach Frauenburg und Pillau. In: Gerlach, F. (eds) Eine Bautechnische Studienreise nach West- und Ostpreussen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33055-5_7
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