Weilsche Krankheit

Zusammenfassung

Die sog. Weilsche Krankheit oder ansteckende Gelbsucht (Icterus infectiosus) ist zuerst von Weil im Jahre 1886 im Deutschen Archiv für klinische Medizin an der Hand von vier Fällen aus den Jahren 1870 und 1882 beschrieben worden. Unter der abgekürzten Bezeichnung „Weilsche Krankheit“ verstand Weil eine eigentümliche, mit Milztumor, Ikterus und Nephritis einhergehende Infektionskrankheit, die ihm gegenüber verwandten Erkrankungen als einheitliches charakteristisches Krankheitsbild gut abgrenzbar erschien. Die Weil — sehe Veröffentlichung veranlaßte dann Fiedler, 13 Fälle einer ähnlichen Erkrankung, die er in den Jahren 1876 bis 1883 gesammelt hatte, bekannt zu geben. Auch Fiedler ist der Ansicht, daß es sich um ein Morbus sui generis handelt. Er gibt in seiner grundlegenden Arbeit aus dem Jahre 1888 eine präzise, im großen und ganzen auch heute noch zutreffende Beschreibung der Krankheit. Von zusammenfassenden Arbeiten sei ferner die Monographie von He eke r und Otto über die Weilsche Krankheit aus dem Jahre 1911 erwähnt, die ein vollständiges Bild über die damaligen Kenntnisse der Erkrankung gibt. Wertvolle Beiträge, besonders über Ätiologie und Epidemiologie der Erkrankung haben schließlich die umfassenden Untersuchungen der letzten Jahre geliefert. Sie führten zur Entdeckung des Erregers der Weilschen Krankheit.