Zusammenfassung
Die Hämatologie ist bis jetzt im wesentlichen eine morphologische Forschungsrichtung. Sie hat eine große Menge von Tatsachen zusammengetragen über die Veränderungen der Blutzellen an ihren Bildungsstätten sowie im peripherischen Blut unter normalen und unter krankhaften Umständen. Unsere Kenntnisse über die tieferen Ursachen dieser morphologischen Gesetzmäßigkeiten sind noch sehr gering. Die Schwierigkeiten liegen darin, daß das Blut in der ungeheuren Verzweigung seiner Bahnen mit allen Regionen des Gesamtkörpers in Berührung kommt, daß nicht wie bei einzelnen Organen für manche örtliche Veränderungen auch nur örtliche Ursachen in Betracht kommen können, die in ihrer Gesetzmäßigkeit relativ leicht zu übersehen sind. Demgegenüber müssen die Ursachen von Blutveränderungen im höchsten Grade mannigfaltig sein, da die verschiedensten Ursachen im ganzen durchbluteten Körper für Veränderungen des Blutes in Betracht kommen. So wissen wir, daß für gesetzmäßige Blutveränderungen nicht nur Erkrankungen unmittelbar in den blutbildenden Organen die Ursache bilden, sondern daß schwerwiegende Blutveränderungen z. B. auch durch einen relativ kleinen lokalen Eiterherd irgendwo in der Peripherie des Körpers hervorgerufen werden können.
Aus der Medizinischen Klinik Erlangen. Vorstand: Professor L. R. Müller.
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Hoff, F. (1928). Blut und vegetative Regulation. In: Czerny, A., et al. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde, vol 33. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33021-0_6
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