Zusammenfassung
Wenn man Zementpulver mit Wasser zu einem Brei anmacht, so erstarrt dieser nach einiger Zeit. Den Zustand vom Beginn des Festwerdens bis zur völligen Erstarrung des Breies bezeichnet man als Abbinden, den Zustand nach dem Erstarren als Erhärtung. Die chemischen Vorgänge beim Abbinden und Erhärten der Zemente sind heute noch nicht genau bekannt. Zwar haben zahlreiche Forscher auf den verschiedensten Wegen versucht, einer Lösung des Abbinde- und Erhärtungsproblems näherzukommen, doch kann bis heute noch nicht von einer Klärung der Anschauungen über die beim Abbinden und Erhärten stattfindenden Reaktionen gesprochen werden. Die Lösung des Abbindeproblems setzt in gewisser Weise die Lösung der Fragen nach der chemischen Konstitution des Portlandzementklinkers voraus. Auch diese Frage ist bis heute noch nicht einwandfrei beantwortet. Es sei hier nur kurz auf die grundlegenden, ausgedehnten Arbeiten von Rankin und seinen Mitarbeitern1, von E. Jänecke2,von Dyckerhoff und Nacken3 und Guttmann und Gille4 u. a. hingewiesen, deren Ergebnisse im einzelnen widerspruchsvoll sind. Die neuesten Untersuchungen auf diesem Gebiet geben den Anschauungen Rankins die größte Wahrscheinlichkeit, daß wir nämlich im Portlandzementklinker oder vielmehr in dessen Hauptbestandteil, dem Alit, in der Hauptsache zwei Bestandteile annehmen können: Die Verbindungen 3 CaO·SiO2 und 3 CaO·Al2O3. Das Abbinden und Erhärten hat man sich dann so vorzustellen, daß die im Klinker enthaltenen Verbindungen, also das Trikalziumsilikat und Trikalziumaluminat, vor allem zunächst an der Oberfläche der Klinkerteilchen mit Wasser reagieren und aller Wahrscheinlichkeit nach hierbei zerfallen.
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Dorsch, K.E. (1932). Einige Untersuchungen über das Abbinden und Erhärten des Zements. In: Erhärtung und Korrosion der Zemente. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33016-6_1
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