Zusammenfassung
Die Frauenarbeit in der Armen- und Krankenpflege ist erst seit etwa funfzig Jahren aus dem stillen und engbegrenzten Kreise der Privatwohlthätigkeit in das weite Gebiet des öffentlichen Lebens übergetreten. Mit diesem Uebertritt wurde sie Gegenstand der öffentlichen Besprechung in der Presse und Literatur. Was bis dahin in der sogenannten guten alten Zeit, die bis in das zweite Drittel unseres Jahrhunderts hineinreicht, als Frauen-Vereinsbildungen hier und dort bemerkbar wurde, theils um für specielle wohlthätige Zwecke Geld zu sammeln, theils um bei besonderen Unglücksfällen, wie die Cholera-Epidemien in den dreissiger Jahren und die daraus entspringenden Nothstände, werkthätige Verpflichtungen zu übernehmen, überdauerte nicht die Zeit des Bedürfnisses und der Befriedigung dieser socialen Forderungen. Das eigentliche Arbeitsfeld der Frauen war in den guten alten Tagen das stille Familienhaus. Dort empfing der Darbende seine tägliche Mittagsuppe, seinen Wochengroschen, sein Festtagskleid. Das gute Wort und die hülfreiche Hand der Hausfrau war überall dem Raths- und Hülfsbedürftigen Trost und Rettung spendend.
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Sohr, A. (1882). Einleitung. In: Frauenarbeit in der Armen- und Krankenpflege, Daheim und im Auslande. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32985-6_1
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