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Zusammenfassung

Der Zweck der Wohnung ist nicht nur, als Obdach zu dienen und den Bewohnern Schutz gegen die Unbilden der Witterung und des Klimas zu gewähren, sondern auch ein behagliches Heim zu schaffen und eine Stätte, in welcher die Gesundheit nicht Schaden leidet, wie dies in feuchten, überfüllten, schlecht heiz- und lüftbaren sowie mangelhaft belichteten Räumen nicht selten der Fall ist. Das ursprüngliche Wohnhaus der Menschen entsprach diesem Zwecke völlig, weil man es den Bedürfnissen entsprechend einrichtete und es abänderte, sobald sich Mißstände herausstellten. Im Gegensatz hierzu stellte sich das Streben der seit Mitte des vorigen Jahrhunderts in raschen Aufschwung gekommenen Technik des Hochbaues, möglichst monumentale Bauten aufzuführen, bei denen Standfestigkeit, Feuersicherheit und Wetterbeständigkeit die Haupterfordernisse bildeten, während die Rücksichten auf die Gesundheit der Bewohner zurückgedrängt wurden. So entstanden in den modernen Großstädten jene Straßenfluchten von Mietskasernen, welche durch die fehlende Abwechselung und plumpe Gestaltung der architektonischen Ausführung auf das Auge des Beschauers keine reizvolle Wirkung aus üben und für die Gesundheit der Bewohner wegen ihrer schematischen Ausführung mannigfache Nachteile in sich Bergen. Da die Anforderungen an gesunde und behagliche Wohnungen nach Klima, Sitte, Zeitumständen, Gewohnheit, Wohlstand, Erwerbstätigkeit, Wohndichtigkeit, den gegebenen Baumaterialien usw. wechseln, ist es wünschenswert, daß die aufgeführten Wohnungsbauten nicht eine unbegreuzte, über Jahrhunderte sich erstreckende Beständigkeit haben, sondern daß alte Gebäude neuen Platz machen, welche den veränderten Lebensbedingungen der Menschen sich besser anpassen. Das letztere trifft auch für die mittelalterlichen Bauten der Städte zu, die errichtet wurden, als diese, noch von beengenden Mauern eingeschlossen, ein Ausdehnung in das umgebende Gelände der Sicherung des Schutzes wegen nicht erfahren konnten und die Bewohner daher in engen Gebäuden Unterkunft fanden, welche der freien Umspülung durch Luft und des ungehinderten Zutritts des Lichtes entbehrten.

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© 1905 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Haase, H. (1905). Anforderungen an gesunde Wohnungen. In: Gesundheitswidrige Wohnungen und deren Begutachtung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32954-2_2

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