Zusammenfassung
Der Herpes zoster (die Gürtelrose) ist eine bei Kindern verhältnismäßig seltene Erkrankung (das jüngste beobachtete Kind war 10 Monate alt). Unter leichten Fiebererscheinungen, Jucken und Brennen setzt eine Eruption gruppierter Bläschen auf gerötetem Grund ein, die in typischer Weise im Bezirk eines Nerven, gewöhnlich der Intercostalnerven (Gürtelrose), lokalisiert ist. Sie finden sich dann fast ausschließlich nur auf einer Seite des Rumpfes, beginnen gewöhnlich am Rückgrat und verbreiten sich teils in vereinzelten Herden, teils in massiger Eruption bis zur vorderen Medianlinie; nur bisweilen gehen sie über diese hinaus. Selten ist bei Kindern die Lokalisation im Gesicht (Herpes zoster frontalis, ophthalmicus, facialis) oder am Nacken (cervicalis), an den Extremitäten usw. In einzelnen Fällen kommt es nicht zur ausgesprochenen Blasenbildung (abortiver Zoster). Sind Bläschen da, so trüben sich diese in wenigen Tagen, die Spitze der Bläschen sinkt als Delle ein, der Inhalt wird eitrig; später erfolgt Eintrocknung und Abheilung unter der Borke, manchmal mit nachfolgender brauner Pigmentierung. Im Gegensatz zum Herpes zoster des Erwachsenen sind die Beschwerden bei den Kindern um so geringer, je jünger das Kind ist. Erst jenseits des 10. Jahres nähert sich die Schmerzhaftigkeit der beim Erwachsenen. Dagegen scheinen eigentliche Neuralgien zu fehlen. Als Komplikationen finden sich leichte Drüsenschwellungen, Keratitiden, Photophobie und Facialisparese. Fieber ist nicht immer vorhanden und übersteigt selten 38°, gewöhnlich dauert es nur einige Tage. Die schweren Formen des Herpes zoster (Zoster haemorrhagicus und gangraenosus) kommen bei Kindern kaum vor. In auffallendem Gegensatz zur Seltenheit des Zosters in Deutschland wird aus England (Crocker, Batemann, Evans) über eine hohe Frequenz auch im ersten Kindesalter berichtet.
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Finkelstein, H., Galewsky, E., Halberstaedter, L. (1924). Herpes zoster. In: Finkelstein, H., Galewsky, E., Halberstaedter, L. (eds) Hautkrankheiten und Syphilis im Säuglings- und Kindesalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32909-2_40
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