Die Arbeit von Laguesse über das Pankreas und seine Entwicklung

Zusammenfassung

Die Arbeit von Laguesse über die Entwicklung des Pankreas vom Jahre 1896 ist meines Wissens die einzige, welche in einer näheren Beziehung zu meiner vorliegenden Untersuchung steht, weil der Autor die Vorgänge der Furchung und Teilung an den Sprossungsenden des Drüsenbäumchens tatsächlich beobachtet hat. In der morphologischen und genetischen Deutung der Erscheinungen ist jedoch der Autor nicht weit gekommen, da ihm der besondere Begriff der teilungsfähigen Drüseneinheit fehlte. Der Autor war nicht in der Lage diesen Begriff aus seinen Beobachtungen abzuleiten, weil das Pankreas jene strenge Form der Zweiteilung der Scheitelknospen, wie wir sie bei der Submaxillaris zuerst kennen gelernt haben, auf keiner Stufe der Entwicklung erkennen läßt. Für Laguesse sind auch die »zentroacinären« Zellen verhängnisvoll geworden, da ihre Gegenwart den Autor verleitet hat, das Drüsenepithel im Prinzip als zweischichtig anzuerkennen, während wir dieser Annahme durch das Prinzip der latenten Faltungen aus dem Wege gegangen sind. Aber gleichwohl, es ist durchaus notwendig, über die Arbeit von Laguesse in extenso zu referieren und die Parallelen aufzuzeigen. Dabei wird von besonderem Interesse sein, unsere neueren Deutungen der älteren Auffassung gegenüber zu stellen.