Die unzulänglichen Grundlagen und Voraussetzungen

Zusammenfassung

Es fragt sich nun aber, ob derartige Eignungsprüfungen, wie sie zuerst von Münsterberg für Straßenbahnführer ^{(16, S. 44ff.)} und Schiffsführer ^{(16, S. 65ff.)} nach ihm von Moede-Piorkowski für Kraftfahrer ⁽³⁵⁾, von William Stern für Straßenbahnführerinnen ⁽³²⁾ und von Ulbricht-Schreiber für Eisenbahnpersonal ⁽³³⁾ vorgeschlagen sind, wirklich die behauptete Auslese ermöglichen, bzw. worauf sich eigentlich die Behauptungen stützen, daß derartige Prüfungen eine sichere Berufszuordnung erzielen. Zureichende Beweise mit erfolgreichen Eignungsprüfungen, die an einer größeren Anzahl von Bewerbern durchgeführt worden wären und deren Ergebnisse vor allem mit der späteren Bewährung in der Praxis übereinstimmten, konnten bisher nicht erbracht werden. Auch ist bisher von den Befürwortern derartiger Methoden niemals eine größere Anzahl von Berufsbewerbern unabhängig von dem Ausfall der Eignungsprüfung dem Beruf zugeführt worden um zu prüfen, ob die Ergebnisse der Eignungsprüfung, besonders wenn sie ungünstig ausfielen, den Schluß auf die Zukunft mit Recht zulassen oder ob und welche erkennbaren gesetzmäßigen Beziehungen zwischen Prüfungs- und Berufsleistung bestehen. Man hat offenbar vorausgesetzt, daß zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Leistungen ganz bestimmte stets vorhandene und nicht erst zu erforschende Beziehungen bestehen. Es ist deshalb hier die weitere Frage zu beantworten, wie man zu dieser Voraussetzung gekommen ist.