Nachtrag zum Beitrage: Allgemeine pathologische Physiologie des vegetativen Nervensystems bei Infektionskrankheiten und Immunitätsvorgängen

Zusammenfassung

Nach Abschluß der vorliegenden Arbeit (im Herbst 1938) kam mir erst jetzt (April 1939) eine Veröffentlichung von S. Belák über Schutzstoffbildung als vegetative Funktion ¹ zu Gesicht, in welcher über frühere und neuere Untersuchungen des Verfassers und seiner Mitarbeiter berichtet wird, deren Ergebnisse zur Ergänzung meiner Auseinandersetzungen über die Beeinflussung der Antikörperbildung durch neurovegetative Gifte (Kapitel C, I, 1, b) notwendig sind. Die Medikamente wurden teilweise einmalig, teilweise wiederholt eingespritzt. Einmalige und chronische Verabreichung von Pilocarpin steigert bei Kaninchen die Bildung von Paratyphusagglutininen (S. Belák, F. Saghy und L. Cseresznyés ²). (Allerdings ergab eine Kontrollinjektion von physiologischer Kochsalzlösung eine ähnliche Wirkung (L. Cseresznyés, S. Belak, Luitlen und Molitor ³.) Atropin beeinflußt die Agglutininbildung nicht merklich (S. Belák und Cseresznyés ⁴), Adrenalin hemmt die Agglutininbildung in geringem Grade (Belák und Siegler ⁵), Thyroxin bedeutend stärker (Belák und Szabó ⁶). In Übereinstimmung hiermit hat Thyreoidektomie eine Steigerung der Immunhämolysine und Agglutinine MT Folge (Ecker und Enrique, Goldblatt ⁷; Glussmann ⁸). Die Hämolysinbildung wird durch Pilocarpin gesteigert, durch Atropin und Ephedrin vermindert (Illényi und Borzsak ⁹).