Zusammenfassung
Der Gegensatz der Accommodationslähmung ist der Accommodationskrampf. Er geht gewöhnlich Hand in Hand mit Verengerung der Pupille. Er kommt meistens in der Art vor, dass eine tonische Contraction des Muskels da ist, viel seltener, dass plötzliche Contractionen des Muskels auftreten; es kommt der Accommodationskrampf hauptsächlich bei beginnender Myopie vor. Man hat grössere Reihen von Schulkindern untersucht und gefunden, dass scheinbar Kurzsichtige nach Einträuflung von Atropin sich als Emmetropen und als Hypermetropen sogar herausstellen. Bei der beginnenden Myopie ist der Krampf nach meinen und nach anderen Beobachtungen fast immer vorhanden. Verfolgt man in diesen Fällen sorgfältig und aufmerksam die Gestaltung des Augenhintergrundes, so wird man dort deutlich die Zeichen von beträchtlichen Circulationsstörungen treffen. Die sämmtlichen Retinalgefässe sind stärker gefüllt. Es macht einem den Eindruck, als wenn eine grössere Anzahl von Gefässen vorhanden wären. Die Arterien sind häufig geschlängelt, die Venen dicker. Gewöhnlich ist auch die ganze nasale Hälfte der Pupille röther, als normal. Bei lange andauernden höheren Graden von Krampf kann das eigentliche Bild der Neuritis auftreten; die Ränder der Pupille werden verwaschen, die Pupille verliert ihre Transparenz, wird opak.
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Schiess, H. (1893). Accommodationskrampf. In: Schiess, H. (eds) Kurzer Leitfaden der Refractions- und Accommodations-Anomalien. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32529-2_14
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