Zusammenfassung
Nachdem wir die Tatsache der unabhängigen Capillarcontractilität festgestellt haben, erhebt sich vor uns wieder eine Frage, diesmal hauptsächlich histologischer Art: Durch welche Mittel werden die Kontraktionen bewerkstelligt ? Wenden wir uns um Auskunft an die histologischen Lehrbücher, so geben sie uns eine ziemlich enttäuschende Antwort. Die Wände der Arteriolen und kleinen Venen bestehen im allgemeinen aus drei histologisch verschiedenen Schichten, nämlich einem Innenrohr aus flachen polygonalen Endothelzellen, einem dünnen Außenmantel aus Bindegewebsfasern mit eingestreuten Zellen und einem Mittelteil, der aus einer oder mehreren Schichten glatter ringförmiger Muskelzellen besteht. Nähern wir uns den Capillaren, so verschwindet zuerst der Außenmantel, die Muskelfasern nehmen an Zahl ab und bilden keine zusammenhängende Schicht mehr, und schließlich bleibt nur das Endothelrohr übrig. Es ist aufgebaut aus sehr dünnen Zellen von vieleckiger oder gewöhnlich länglich rhombischer Gestalt; S t ö h r vergleicht sie mit Stahlfedern, die an beiden Enden zugespitzt sind. Die Zellen sind an ihren Rändern zusammengekittet, so daß sie eine völlig geschlossene Röhre bilden. Die Zellgrenzen lassen sich sehr deutlich mikroskopisch sichtbar machen durch Behandlung mit Silbernitrat und darauffolgende Reduktion; dann erscheint die Kittsubstanz als schwarze Linien. Durch passende Färbung läßt sich in jeder Endothelzelle ein Kern nachweisen, der gewöhnlich ovale Form hat und sowohl nach innen wie nach außen etwas über die Zelloberfläche vorspringt.
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Krogh, A. (1924). Bau der Capillarwand. In: Anatomie und Physiologie der Capillaren. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 5 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31683-2_3
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