Zusammenfassung
Alle Vorgänge bei der Ernährung von Pflanze und Tier sind an kleine Elementarorgane, die Zellen, gebunden, deren im wesentlichen aus Eiweißstoffen bestehendes Protoplasma der tätige Sitz aller Stoffwechselerscheinungen ist. Pflanzen wie Tierkörper sind von nahezu identischer elementarer Zusammensetzung: beide enthalten Wasser, stickstofffreie organische Substanz, organische Schwefel- und Stickstoffverbindungen und in der Mineralsubstanz hauptsächlich Schwefel- und Phosphorsäure, Chlor, Silicium, Alkalien, Erdalkalien und Eisenoxyd. Wie das Tier bedürfen die nichtgrünen Pflanzen oder Pflanzenteile fertiger organischer Nahrungsstoffe wie Stärke, Zucker, Fett, wogegen die grüne Pflanze ihre organische Nahrung mit Hilfe ihres Plasmas und grünen Farbstoffs (Chlorophyllkörper) unter Mitwirkung des Sonnenlichts, aus Kohlensäure und Wasser selbst aufbaut. Auf dem Wege von der Kohlensäure zur Stärke ist der Formaldehyd als wichtigstes Zwischenglied festgestellt worden. Die einfachen Zuckerarten, die als erstes Polymerisationsprodukt auch im Dunklen entstehen (vgl. Th. Sabalitschka, Hundertjahrf. d. Naturf. u. Ärzte, Leipzig 1922) werden größtenteils von der Pflanzenzelle zu Stärke kondensiert. Das Tier atmet den bei dem reduzierenden Vorgang der Kohlensäureassimilation von der Pflanze ausgestoßenen Sauerstoff ein und oxydiert die in seinem Körper vorhandenen organischen Verbindungen zu Kohlensäure und Wasser. Der pflanzliche, aus einfachen Verbindungen wie Kohlensäure und Wasser kompliziert organische Körper aufbauende Stoffwechsel ist aber eine Energiespeicherung, während der Stoffwechsel des Tiers Kraft frei macht. Die von den Tieren ausgeatmete Kohlensäure wird wiederum von der Pflanze als Kohlenstoffnahrung aufgenommen; die daraus synthetisierten Stoffe dienen dann dem tierischen Körper zur Nahrung. Durch besondere niedere Bakterien und Pilze, die tierische Exkremente und tierische wie pflanzliche Reste vollends zerstören, wird auch der Kohlenstoff dieser Substanzen zu Kohlensäure oxydiert, so daß der natürliche Kreislauf des Kohlenstoffs vollständig geschlossen ist.
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Lange, O. (1924). Allgemeiner Teil. In: Chemisch-Technische Vorschriften: Ein Handbuch der Speziellen Chemischen Technologie Insbesondere für Chemische Fabriken und Verwandte Technische Betriebe Enthaltend Vorschriften aus Allen Gebieten der Chemischen Technologie mit Umfassenden Literaturnachweisen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31659-7_1
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