Die überadiabatische Temperaturabnahme

Zusammenfassung

Im Jahrgang 1919 der Meteorologischen Zeitschrift¹) beschäftigt sich Bruno Wiese mit der Frage: „Sind die überadiabatischen Gradienten reell?“ und kommt zu dem Schluß, daß man an der Wirklichkeit der überadiabatischen Gradienten, wie sie aus den Beobachtungen in der freien Atmosphäre hervorgehen, in den meisten Fällen nicht zweifeln kann. F. M. Exner kommt im gleichen Jahrgang dieser Zeitschrift²) auf diese Frage zurück und stellt fest, daß das Bestehen überadiabatischer Temperaturabnahme keineswegs sofort eine plötzliche Umlagerung der Luftmasse zur Folge haben muß sondern daß die Bewegung unter gewissen Bedingungen so langsam erfolgen kann, daß ein Temperaturausgleich mit der Umgebung möglich ist. Im Jahrgang 1920 der Meteorologischen Zeitschrift³) weist dann auch J. Reger darauf hin, daß überadiabatische Gradienten in der untersten Luftschicht (122 bis 500 m) in Lindenberg im Sommer eine alltägliche Erscheinung sind.