Zusammenfassung
Von einer Durchdringung aller Altersgruppen mit gesundheitlichen Lehren sind wir aber noch weit entfernt. Und so sehen sich heute noch die Volkshygieniker der großen Masse der Bevölkerung gegenüber, in der die reifere Jugend und Erwachsene, Männer und Frauen, Hand- und Geistesarbeiter der gesundheitlichen Belehrung dringend bedürfen. Man sollte annehmen, daß bei der hohen durchschnittlichen Allgemeinbildung, die das deutsche Volk auszeichnet, wenigstens die Erwachsenen, die die notdürftigenSchulkenntnisse auf gesundheitlichem Gebiet durch Beobachtung und Erfahrung im Leben, durch Lektüre, Anschauung, Vorträge hätten erweitern können, einigermaßen über den eigenen Körper, seine Leistungsfähigkeit, die ihm drohenden Gefahren und deren Vermeidung Bescheid wüßten und auch über den materiellen Vorteil einer gesundheitlichen Lebensführung mit sich im reinen wären. Davon kann aber selbst in den sogenannten gebildeten Kreisen kaum die Rede sein. Vielmehr vereinen sich Trägheit, Gleichgültigkeit und Unkenntnis oder Vorurteil zu einem Block, der schwer zu bearbeiten ist. Viele Menschen ergeben sich einem gesundheitlichen Schlendrian und vergeuden Kraft und Zeit in schädlichen Genüssen. Sie werden sich des Wertes der Gesundheit, des bedeutsamsten Teiles ihres Lebensglückes, erst dann bewußt, wenn sie sie zu verlieren beginnen oder bereits verloren haben.
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Frey, G. (1931). Belehrung der Volksmasse. In: Hygienische Volksbelehrung, ihre Wege und Hilfsmittel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31572-9_4
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