Zusammenfassung
Die Literatur der Pflanzenkunde war ihrer Natur nach ursprünglich gleichzeitig wissenschaftliches Werk und Volksbuch. Eine Trennung dieser beiden Dinge vollzieht sich erst sehr spät und begreiflicherweise erst dann, wenn der Umfang des wissenschaftlichen Stoffes ein gewisses Maß erreicht und andererseits die Benutzung von pflanzenkundlichen Büchern auch dem Laien Bedürfnis wird. Die alten Kräuterbücher mögen zuerst in der Hand des Gelehrten gewesen, später auch teilweise schon, halb verstanden, Volksbücher geworden sein. Etwa in der Mitte des 17. Jahrhunderts erschienen bewußt auswählend zur Unterhaltung weiterer Kreise bestimmte Werke, beschreibend naturwissenschaftlichen Inhalts, die sowohl allgemein botanische als auch mehr gelegentliche Kenntnis aus der angewandten Botanik verbreiten sollten. Sie stellen eine Entwicklungsreihe vor, die mit einer Unterbrechung in der Zeit stärkeren Aufschwungs der Naturwissenschaften hinüberführt bis zum heutigen zahlreichen, aber sehr ungleichwertigen Schrifttum volkstümlicher Darstellung1).
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Literatur
Vgl. hierzu meinen Aufsatz „Wege und Abwege naturwissenschaftlicher Volksbücher“ in den „Naturwissenschaften“, 17. 3. 1916.
Zuerst 1873 in einem Bande erschienen, 3. Auflage in 3 Bänden (von 1914–2i), 4. Auflage in Vorbereitung.
Vgl. das oben erwähnte Beispiel der „Kautschukmisteln“ (Anm. I S. 9).
„Handbuch der angewandten Botanik oder praktische Anleitung zur Kenntnis medizinisch, technisch und ökonomisch gebräuchlicher Gewächse Teutschlands und der Schweiz“ (3 Bände, Freiburg 1834–36).
Z. B. „Mikroskopische Untersuchung des Papiers“, 1887.
„Catalogue of the Useful Fibre Plants of the World“, 1897.
„Die Kautschukpflanzen“, 1900.
„Der Manihotkautschuk“, 1913.
„Kautschukgew innung und Kautschukhandel in Bahia“, Notizblatt des Botanischen Gartens, Berlin 1908.
„Indische Heil- und Nutzpflanzen“, 1892.
„Kulturgewächse der deutschen Kolonien“, 1899.
„Nutzpflanzen im Welthandel“, 1908.
„Grundriß der botanischen Rohstofflehre“, 1922.
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Tobler, F. (1926). Zur Literaturkunde angewandter Botanik. In: Von Naturwissenschaft zu Wirtschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31497-5_3
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