Zusammenfassung
Auf die Anfänge der embryologischen Forschung am peripheren sensiblen Nervensystem wurde auf S. 15 bereits eingegangen. Hatte Remak eine Gemeinde,
darunter Bidder und v. Kupffer, hinter sich versammelt, die fest vom mesodermalen Ursprung der Spinalganglien aus Somitenmaterial überzeugt war, so ließen doch bald die Untersuchungen von Hensen Zweifel an dieser Hypothese laut werden. Gründlichen Wandel in der Lehrmeinung schufen aber erst die Veröffentlichungen His’ (1868: Hühnchen: Abb. 25), der als der Entdecker der Ganglienleiste gelten muß (Balfour 1881, Harrison 1938). Während sich His’ Auffassung von der Ektodermabstammung sehr rasch durchsetzte, einmal weil sie gut in die Zeitströmung paßte („Spezifität der Keimblätter“), zum anderen, weil Hensen ihr schon den Boden bereitet hatte, wurde die von His postulierte Unabhängigkeit vom Zentralnervensystem scharf attackiert. Balfour (1876, 1877: Abb. 26, noch 1881), Marshall (1877ff.), Hensen (1876: Säugetiere), Schenk (1877: Bufo, Torpedo), Sagemehl (1882), v. Kölliker sowie Bedot (1884: Triton) beschrieben — z.T. völlig unabhängig voneinander — zwar ebenfalls die Ganglienleiste, faßten diese aber als einen Teil der Anlage des Zentralnervensystems auf („zellige Auswüchse des Rükkenmarks“: Balfour 1881). Diese Streitfrage geht noch tiefer. His (1868) hatte richtig erkannt, daß der „Ganglienstrang“ oder „Zwischenstrang“ schon vor Schluß des Neuralrohrs sichtbar ist und glaubte, beide Anlagen seien durch eine „Zwischenrinne“ anatomisch gegeneinander abgesetzt (Abb. 25).
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Möllendorff, W.V., Bargmann, W. (1958). Zur Ontogenese der sensiblen Ganglien. In: Handbuch der Mikroskopischen Anatomie des Menschen. Nervensystem, vol 4 / 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30619-2_5
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