Zur Wirkung des Follikelhormons auf die weibliche Genitaltuberkulose. Tierexperimentelle und klinische Beobachtungen

Zusammenfassung

Experimentelle Grundlagen über die Beziehungen zwischen Follikelhormon und weiblicher Genitaltuberkulose liegen unseres Wissens bisher nicht vor. Dagegen finden sich zahlreiche widerspruchsvolle und zudem wenig vergleichbare Angaben über den Ablauf der extragenitalen Tuberkulose (Lit. bei Schäfer) nach Kastration und Follikelhormonbehandlung. Die teils divergierenden Ergebnisse dürften im wesentlichen durch unterschiedliches Tiermaterial, Infektionsmodus und Infektionsdosis sowie durch die Art des jeweils benutzten Hormonpräparates und seiner Dosierung bedingt sein. Izzo und Cicardo z. B. berichten über einen verzögerten Ablauf der Tuberkulose bei kastrierten Meerschweinchen, während mit Oestradiol behandelte Normaltiere schneller ihrer Tuberkulose erlagen. Sie fanden histologisch bei den Kastraten überwiegend proliferative Gewebsreaktionen, während in der mit Oestradiol behandelten Gruppe Verkäsungen — ähnlich wie bei Kontrolltieren — im Vordergrund standen.

Zbl. Gynäk. 76, 1975 (1954).