Zusammenfassung
Die enge Koppelung zwischen Akkommodation, Konvergenz und Pupillenweite ist seit beinahe einem Jahrhundert bekannt und von den Anatomen, Physiologen und Optikern nach allen Richtungen untersucht worden. Sie beruht anatomisch darauf, daß die Nervenkerne für diese 3 Funktionen im Gehirn, die sog. Oculomotoriuskerne, eng miteinander verflochten sind und daß auch die von dort ausgehenden Nervenleitungen gemeinsam im Nervus oculomotorius vereinigt sind. Jede Anregung oder Hemmung der einen dieser Funktionen führt auch zu entsprechender Anregung oder Hemmung der beiden anderen Funktionen, gleichgültig, ob die Anregung, d. h. der Impuls zu einer wirklichen Ausführung der Funktion führt oder ob die Ausführung der Funktion durch irgendwelche äußeren Umstände gehemmt ist. Beispielsweise gibt jede Konvergenzbewegung der beiden Augen Anlaß zur Akkommodation auf die Nähe und zu einer Verengung der Pupille, jede Anregung zur Pupillenverengung Anlaß zur Akkommodation auf die Nähe und Konvergenzbewegung und umgekehrt. Jede Pupillenerweiterung gibt Anlaß zu Entlastung der Akkommodation in Richtung auf die Ferne und zu Divergenzbewegungen, genau so wie die Akkom-modationseinstellung auf die Ferne den Impuls zur Divergenzstellung und Pupillenerweiterung bildet. Wird beispielsweise eine dieser Funktionen wie etwa die Akkommodationseinstellung äußerlich dadurch verhindert, daß die alternde Linse der Anregung zur Akkommodation nicht mehr folgen kann, so bleibt doch der Impuls für diese und für die anderen Funktionen bestehen.
Vortrag auf der WVA-Jahrestagung 1954. Erschienen im Augenoptiker 1954, Nr 7, 5-6.
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Schober, H. (1956). Akkommodation, Konvergenz, Pupillenverengung. In: Freerksen, E. (eds) Jahresbericht 1954/55. Tuberkulose-Forschungsinstitut Borstel, vol 1954/55. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30602-4_35
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