Zusammenfassung
Es wurde im vorigen Besprechungspunkt schon die Tatsache angesprochen, daß aus dem Namen mancher Kombinationspräparate der Steroidge-halt nicht erkennbar ist. Wenn man die Tatsache den Herstellerfirmen vorhält, bekommt man nach Mathies die an sich richtige Antwort, daß der Arzt ja aus den Angaben über die Zusammensetzung auf den Packungen den Steroidgehalt ersehen könne, auch wenn in manchen Anzeigen die Zusammensetzung nicht angegeben ist. Der schwarze Peter wird also von der Industrie dem praktischen Arzt zugeschoben, dem man angeblich — mit widersprüchlicher Argumentation — die Arbeit erleichtern will, indem man ihm die Kombinationspräparate anbietet. Daß es im täglichen Leben anders aussieht, zeigen Beispiele, wie Mathies sie erlebte. Die Betroffenen waren dabei keineswegs nur niedergelassene Ärzte, sondern auch Kliniker. Ein Patient wurde von einer relativ geringen Steroiddosis auf Ambun (jetzt Ambene) umgesetzt, weil wegen eines Diabetes auf eine weitere Steroid-gabe verzichtet werden sollte. Dabei erhielt der Patient jetzt ein höheres Prednisolonäquivalent als vorher. Weil wegen des Auftretens eines Magen-ulkus die Fortführung einer Steroidtherapie nicht mehr möglich war, wurde in je einem Fall Realin und Ambene gegeben, und der Kollege, der den einen von diesen Fällen behandelte, freute sich, daß es dem Patienten mit seiner chronischen Polyarthritis besser ging als vorher.
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Mathies, H. (1973). Kennzeichnung steroidhaltiger Kombinationspräparate. In: Aktuelle Steroidprobleme. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30540-9_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30540-9_17
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7985-0386-1
Online ISBN: 978-3-662-30540-9
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