Enzymologische Studien am Thecazelltumor

Zusammenfassung

An 5 Thecazelltumoren wurden Aktivitäten von Enzymen des energieliefernden Stoffwechsels und Steroid-Dehydrogenasen quantitativ gemessen und histochemisch lokalisiert. Die absoluten Aktivitäten der glykolytischen Aktivitäten lagen im Thecazelltumor um den Faktor 5 höher als im Stroma ovarii. Untereinander zeigte die Gruppe von Enzymen in beiden Geweben konstante Proportionen. Für die dem Citratcyclus zugehörige MDH fanden sich hingegen in beiden Geweben gleich hohe Aktivitäten, die in ihrer Relation zur Glykolyse eine Gewebs-spezifität darstellen. Der hohe Quotient GAPDH/MDH im Thecazelltumor im Vergleich zum Stroma ovarii weist darauf hin, daß in diesen Geweben vermehrt Acetyl-CoA nicht durch den Citratcyclus oxydiert, sondern für die Synthese von Cholesterin zur Verfügung gestellt wird. Diese Interpretation wurde durch den histochemischen Befund bestätigt: Hohe Aktivitäten der GAPDH in einzelnen oder gruppiert liegenden Zellen mit Luteinisierungsmerkmalen, dagegen niedrige, vom umgebenden Gewebe kaum abgrenzbare Aktivitäten der MDH. Die G 6 PDH, bei deren Katalyse reduziertes NADP anfällt, das für die Biosynthese und die Metabolisierung der Steroide benötigt wird, besitzt im Thecazelltumor hohe, dem Corpus luteum vergleichbare Werte. Auch im histochemischen Test zeigt sich das Enzym hoch aktiv.